3. Kodierrichtlinien
1. Allgemeines
Die Kodierung und Annotation des Editionstextes richtet sich grundsätzlich nach den Regeln der TEI (P5). Ferner kam das Editionsframework ediarum zum Einsatz; dessen auf dem Basisformat des Deutschen Textarchivs basierende Vorgaben für den Autormodus im Oxygen XML Editor wurden weitgehend übernommen. Da diese Regelwerke an anderer Stelle umfangreich dokumentiert sind, beschränkt sich die vorliegende Dokumentation auf die Besonderheiten und Abweichungen, die in dieser Edition vorkommen. Sie ergeben sich entweder aus den Erfordernissen des Quellenmaterials oder der an anderer Stelle formulierten Editionsrichtlinien.
2. Grundsätzliche Struktur der Einträge
Die einzelnen Einträge, die jeweils mit dem Element <p> kodiert sind, sind mit Variationen nach einem relativ einheitlichen Schema aufgebaut, das in der Regel aus folgenden Teilen besteht: ein meist kurzer Denkspruch, Ort und Datum sowie Name oder Initialen der eintragenden Person. Mitunter konnten noch eine Widmungsadresse an die Besitzerin des Buches, Herzogin Elisabeth Sophie Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel, und ein persönlicher Wahlspruch (meist als Symbolum bezeichnet) der eintragenden Person folgen. Um weitergehende Analysen zu ermöglichen, wurden die einzelnen Teile der Einträge entsprechend der nachstehenden Tabelle annotiert:
Eintragsteil | TEI-Element |
---|---|
Denkspruch/Eintragstext |
<seg>
Fremdsprachige Denksprüche werden zusätzlich mit <foreign> ausgezeichnet (s.u.). |
Eintragsort | Der Eintragsort ist in aller Regel Braunschweig und wird nur mit <placeName> ausgezeichnet, wenn er davon abweicht. |
Eintragsdatum |
<date>
Ergänzt wird das date-Element durch das Attribut @when, in dem das Eintragsdatum in standardisierter Form (z. B. "1739-07-23") eingetragen wird. |
Name der eintragenden Person | <persName> |
persönlicher Wahlspruch (Symbolum) |
<seg>
Fremdsprachige Symbola werden zusätzlich mit <foreign> ausgezeichnet (s.u.). |
Widmung | Nicht extra ausgezeichnet, allerdings werden erwähnte Personen und Orte sowie Textphänomene entsprechend den untenstehenden Regeln annotiert. Ausgenommen sind lediglich fremdsprachige Passagen, die hier nicht extra erfasst werden. |
3. Fremdsprachige Textteile
Fremdsprachige Textteile werden nur dann mit <foreign> ausgezeichnet, wenn es sich um Denk- oder Wahlsprüche bzw. Eintragstexte handelt (s.o.). Widmungen und Angaben zu den Berufen, Herkunfts- sowie Wirkungsorten der Eintragenden werden dagegen nicht entsprechend kodiert, auch wenn sie, was häufig der Fall ist, auf Latein verfasst sind. Innerhalb des foreign-Elements wird mit dem Attribut @xml:lang in standardisierter Kurzform die jeweils vorkommende Sprache kodiert. Eine Übersicht über die jeweils verwendeten Kürzel mit der dazugehörigen Sprache gibt folgende Tabelle:
Fremdsprache | Kürzel |
---|---|
Aramäisch | arc |
Englisch | eng |
Französisch | fra |
Griechisch | grc |
Hebräisch | heb |
Italienisch | ita |
Latein | Lat |
Sorbisch | sorb |
4. Zitate
Zitate werden nicht eigens gekennzeichnet, ihre mutmaßliche Herkunft wird allerdings annotiert. Dies kann in mehreren Varianten erfolgen. Wörtliche Zitate aus der Bibel, klassisch-antiken und mittelalterlichen Werken werden in der Regel direkt im Text mit <ref> ausgezeichnet. Das Attribut @type spezifiziert mit den möglichen Werten biblical, classical und medieval die Herkunft des Zitats, während das Attribut @cRef möglichst genau die Quelle angibt. Bibelstellen werden dabei mit den gängigen Kürzeln für die Vulgata referenziert (s. die Dokumentation der WDB),1 klassische Autoren und Werke mit den üblichen Abkürzungen (s. die entsprechende Liste in der Wikipedia) und mittelalterliche Werke und Autoren mit Kurztiteln (z. B. "carmina Burana" oder "gesta Romanorum"). Nachmittelalterliche sowie nicht ganz wörtliche Zitate und Zitatanklänge werden in entsprechenden Sachanmerkungen (s.u.) nachgewiesen und kommentiert. Verweise auf frühneuzeitliche Zitatquellen werden per Kurztitel realisiert, die mit <rs type="bibl"> kodiert sind und in einem eigenen Register erfasst sind. Bei Sprichwörtern, Emblemen und Denk- und Wahlsprüchen, die etwa in Porträtstichen vorkommen, wird dagegen mit dem Element <ref> und dem Attribut @target direkt auf entsprechende Datenbanken mit Quellennachweisen und Parallelstellen verwiesen, vor allem auf das Deutsche Sprichwörter-Lexicon von Karl Friedrich Wilhelm Wander, Emblematica Online und die Porträtsammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
5. Sach- und Textanmerkungen
Sach- und Textkommentare werden an den entsprechenden Stellen in einem <note>-Element eingefügt. Über das Attribut @type werden beide Apparate unterschieden, wobei der Wert "footnote" für Sachanmerkungen, der Wert "annotation" für textkritische Kommentare gebraucht wird.
6. Marginalien
Marginalien werden je nach Position mit <add place="left"> (bzw. place="right") kodiert.
7. Personen und Orte
Personen und Orte werden im Text mit <persName> und <placeName> erfasst. Bei Orten wird darüber hinaus im Text über das Attribut @role unterschieden, ob es sich um Herkunfts- oder Wirkungsorte (role="origin"), bloß erwähnte Orte (role="mentioned") oder Eintragsorte (role="entry"; ausgenommen ist hier das nichtkodierte Braunschweig als Eintragsort [s.o.]) handelt. Bei Personen erfolgt eine Binnendifferenzierung im Register, indem dem Element <person> das Attribut @role beigefügt wird. Folgende Tabelle gibt Auskunft über die möglichen Werte für @role und ihre jeweilige Bedeutung:
Art des Vorkommens der Person | Wert für @role |
---|---|
EinträgerIn | present |
Zitatautor | author |
Mythologische Figur | mythological |
Sonstige erwähnte Person | other |